Quelle: hbs
Heinrich-Böll-Stiftung: Städte begegnen dem Klimawandel – Wege zu einer partizipativen und zukunftsgerechten Stadtgestaltung
Der Klimawandel stellt unsere Städte vor ganz neue Herausforderungen: Wie ändert sich damit der Alltag seiner Bewohner*innen? Gesundheitliche Folgen ebenso wie Auswirkungen auf Freizeitgestaltung und die tägliche Arbeit stellen allesamt auch die Frage nach einer gerechten Zukunftsgestaltung. Der Workshop erarbeitet am Beispiel Klimaanpassung Lösungsoptionen und Formate, die gemeinschaftliche Praktiken partizipativ entwickeln und so auch das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft ein Stück weit neu denken.
Der Klimawandel stellt unsere Städte vor ganz neue Herausforderungen: Wie ändert sich der Alltag seiner Bewohner*innen angesichts immer häufiger werdender Hitzewellen? Wie können sie sich wappnen gegen Starkregen und Stürme? Gesundheitliche Folgen sind hier nur ein Aspekt unter vielen, die allesamt auch die Frage nach einer gerechten Zukunftsgestaltung stellen. Sowohl die Bürger*innen als auch andere Akteure der Stadtgesellschaft sind von den Auswirkungen in ihrer Freizeit oder bei der Arbeit unterschiedlich stark betroffen. Klimaauswirkungen beeinflussen die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt in kleinen und großen Städten.
Auf diese künftigen Herausforderungen müssen Städte sich schon heute aktiv vorbereiten. Immer mehr Städte wollen hier auch ihre Bürger*innen mitentscheiden lassen und in entsprechende Planungsprozesse einbinden. Gleichzeitig spielen Anpassungsmaßnahmen in der Nachbarschaft, im Verein oder in der Familie eine Rolle: alles Bereiche, die durch die Bürger*innen selbst verändert und gestaltet werden müssen. Aber wie gelingt eine Partizipation, die alle Perspektiven angemessen berücksichtigt und die auch stillen Gruppen der Stadtbevölkerung Gehör verschafft? Wie lassen sich gemeinschaftliche Praktiken partizipativ entwickeln, die auch langfristig von der Stadtgesellschaft getragen werden?
Im Workshop werden wir uns zunächst intensiv mit den vielfältigen Aspekten von Klimaanpassung in der Stadt im Kontext nachhaltiger Stadtentwicklung auseinandersetzen. Indem wir einen Blick auf die Situation in Heidelberg werfen, machen wir die Folgen für alle erfahrbar und lernen Werkzeuge und Formate kennen, um mit unterschiedlichen Zielgruppen in den Austausch zu treten. Auf dieser Basis erarbeiten wir dann für ausgewählte Schwerpunktbereiche mögliche Lösungsoptionen, mit denen Städte aktiv dem Klimawandel begegnen können. Dabei wollen wir Werkzeuge für reale und digitale Experimente oder Interventionen einbinden und wenn möglich testen, die auf die Veränderungen sozialer Praktiken abzielen. Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf die Frage, wie Städte im Einbezug städtischer Akteure und der Stadtgesellschaft in die Entscheidungsfindung neue Wege beschreiten können, um Menschen darin zu bestärken selbst aktiv zu werden.
Im Verlauf des Workshops geben wir regelmäßig Einblicke in konkrete Projekte, die aufzeigen, wie Forschung und Praxis bereits aktiv an der Gestaltung nachhaltiger Städte zusammenarbeiten und neue Wege der Beteiligung beschreiten. Das bietet uns einen guten Anlass, um das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft in der Produktion von Wissen und der Erarbeitung von Nachhaltigkeitslösungen kritisch zu reflektieren und zu diskutieren.
Weitere Informationen und Seminarleitung
Seminarleitung
Dr. Esther Meyer studierte Philosophie, Wirtschaftswissenschaften und Nachhaltigkeitswissenschaften und arbeitet derzeit als Projektmanagerin bei Lighthouse.global, einer Organisation, die für transformative, partizipative Methoden und Forschung zu sozialen und ökologischen Zukünften steht. In Lighthouse konzipiert und organisiert sie eigene Projekte, Workshopreihen und Seminare, die sich um die Frage drehen, wie die beteiligten Personen oder diverse Personengruppen eine lokale, sozial-ökologische Transformation mitgestalten können. Sowohl die Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden, NGOs oder Ehrenamtlichen als auch ihre Tätigkeit als Lehrbeauftragte an Hochschulen versteht sie aus einer Haltung des gemeinsamen, inter- und transdisziplinären forschenden Lernens heraus.
Claire Grauer promoviert an der Fakultät Nachhaltigkeit der Leuphana Universität Lüneburg zurzeit zum Thema der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie ist Ethnologin mit langjähriger Erfahrung als Gutachterin und Trainerin in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Globales Lernen und Umweltbildung. Derzeit beschäftigt sie sich mit dem Ansatz des transformativen Lernens und bedürfnisorientierten Lernformen im Kontext der schulischen und außerschulischen Bildung für nachhaltige Entwicklung.